Baustoffknappheit – Parkett nicht bestellbar

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  • Beitrag veröffentlicht:April 17, 2022
  • Beitrags-Kategorie:Tipps
  • Beitrags-Kommentare:4 Kommentare

Nachdem die Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren die weltweiten Handels- und Produktionsströme schon gehörig durcheinander gebracht hatte, kam nun noch der Angriffskrieg auf die Ukraine dazu. Unsere Baustoffprobleme sind natürlich absolut unvergleichbar mit den Problemen der Ukrainer und man bekommt geradezu ein schlechtes Gewissen über so ein handfestes „First-World-Problem“ zu schreiben. Aber der Blog ist ja nicht humanitärer oder politischer Natur, sondern soll euch als zukünftige Bauher*innen ein paar Tipps geben. Und da gehört dieses Thema einfach mit dazu.

Bei Dingen wie Rohstahl, Chips und Haushaltsgeräten war uns klar, dass wir mit längeren Lieferfristen rechnen und ggf. Kompromisse machen müssen. Beim Thema Parkett hatten wir das nicht auf dem Schirm. Und so kam es, dass wir letzte Woche (mit 6 Wochen Vorlauf!) unser vor Monaten ausgesuchtes Parkett bestellen wollten und uns gesagt wurde: rechnen Sie mal mit mindestens 3-6 Monaten. kann auch sein, dass es gar nicht mehr produziert wird. Mist. Offenbar sind Großteile der europäischen Holzproduktion auf Vorarbeiten aus der Ukraine und Polen angewiesen, die momentan verständlicherweise ausfallen. Gerade gefragte Parkettarten mit ruhiger Maserung und in Großformaten (Landhausdielen) oder Fischgrätmuster („hip“) sind im Moment einfach gar nicht lieferbar, oder werden zu exorbitanten Preisen ab 120 EUR/m2 (100% Aufschlag ggü. Ende 2021) vertrieben.

Warum war das nun so zeitkritisch für uns? Julias und Johannes Haus ist ja schon aufgestellt und bekommt in 2-3 Wochen den Estrich. Spätestens dann muss auf den Millimiter feststehen, wie dick das Parkett ist. Also fingen wir an Holzhändler abzutelefonieren…ohne Erfolg. Am Ende hat uns eine Freundin aus der Baubranche mit ihren Kontakten zu Großhändlern gerettet. Beide Häuser bekommen nun große Landhausdielen in Eiche und in ruhiger Maserung. Glück gehabt!

Unsere Tipp: auch das Parkett lieber früh bestellen und einlagern! Die Preise und die Lieferzeiten sinken ganz bestimmt nicht in naher Zukunft. Und für Geld auf dem Konto zahlt man momentan eh nur Strafzinsen.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Eva

    Hallo,
    überlegen gerade ob wir den Parkett über Weberhaus kaufen und verlegen lassen oder ob wir in den sauren Apfel beißen und einen werksfremden Parkett 1,5 Jahre einlagern. Sie/ Ihr habt die Parkettarbeiten ja auch fremdvergeben. Habt ihr dadurch viel gespart bzw. anscheinend muss noch etwas auf den Estrich (zusätzliche Ausgleichsmasse die abgeschliffen wird) bevor verklebt werden kann. Stimmt das?
    Viele Grüße Eva

    1. Johannes

      Hallo Eva,
      da wir die Bodenbeläge von Anfang an rausgenommen hatten, wissen wir nicht, was Weberhaus konkret hätte haben wollen, aber schon beim Verkaufsgespräch wurde uns geraten, das Parkett lieber fremd zu vergeben. Für ca. 100m2 Parkettfläche bezahlen wir jetzt ca. 5000€ fürs Verlegen inkl. Kleber usw. und 10.000€ für das Material (220cm Eiche Landhausdiele). Ob wir noch Ausgleichsmasse brauchen werden, weiß ich nicht nicht, das Parkett wird erst in 4 Wochen gelegt wird. Der Estrich sieht aber schon mal sehr gut aus, also hoffe ich, es geht so. Wir posten auch bald wieder neue Beiträge mit Fotos.
      Bei der aktuellen Unsicherheit am Markt ist es aber sicher nicht verkehrt, gleich zu kaufen, was man kriegen kann…

  2. Julika

    Dank eurem Beitrag haben wir noch rechtzeitig schönes Parkett kaufen können…das lagert jetzt zwar in unserem Mietshaus ..aber besser so als wenn wir später eines mit x Astlöchern für einen höheren Preis hätten kaufen müssen. Es herrschte fast Goldgräberstimmung in den Parkettläden in denen ich war !
    Also vielen Dank!!
    lg Julika aus der Nähe von Hamburg

    1. Johannes

      Sehr gern geschehen 🙂

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