Die Ausstattungsberatung Teil 2

Der zweite Tag beinhaltete für uns neben der umfänglichen Beleuchtungsplanung  u.a. die Auswahl der Fliesen und Kacheln in den Badezimmern, die Toiletten (Thema: Sitzhöhe hoch, mittel oder niedrig!), die zu planenden Wasserhähne / Mischbatterien für Waschbecken, Dusche und Co. Außenwasserhähne und Stromkabel für Außenlampen wurden auch besprochen, ebenso Treppengeländer und z.B. Verstärkungen an der Fassade, wie sie etwa bei an der Hauswand zu befestigenden Terrassenmarkisen notwendig sind.

Eifriges Blättern und Vergleichen.

Bei sämtlichen Entscheidungen erwies es sich als vorteilig, für geplante Armaturen (z.B. Frage: Aufputz vs. Unterputz?), Elektrogeräte, Spiegelschränke, beleuchtete Spiegel oder auch Deckenlampen die notwendigen Produktbeschreibungen (am Besten ausgedruckt, oder per E-Mail) zur Hand zu haben, da dies sofort Auswirkungen auf die Planungen haben konnte oder später bei der Feinplanung (nach der Ausstattungsberatung) von der Beraterin benötigt wird.

Wichtiger Punkt: Zufluss für Außenwasserhähne sollte sinnvollerweise vor dem Entkalker/Filtersystem abgehen, um dessen Lebensdauer zu erhöhen. Außerdem wurden wir gefragt, wo an der Bodenplatte Kabelschächte für Stromkabel z.B. für Carport / Garage, ggf. E-Auto-Ladestation oder elektrisches Gartentor angelegt werden sollen mit Angabe der Länge der Kabel. Dies sollte man im Vorfeld gedanklich vorbereiten. Angaben für die Planung der Terrasse (Stein vs. Holz, Größe, Einfassung) sind notwendig, um z.B. die Tritthöhe der Terrassentür zu entscheiden.

Aufgrund des hohen Arbeitstempos, unserer gründlichen Vorbereitung (und vielleicht auch unserer Entscheidungsfreudigkeit) waren wir im Wesentlichen bereits nach zwei Tagen mit der Ausstattungsberatung fertig und konnten am letzten der drei Tage auch noch in Ruhe die Musterhäuser vor Ort anschauen. Auch wenn diese natürlich nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand sind, war es doch sehr hilfreich, insbesondere die Fenster und Deckenhöhen mal „in echt“ zu erleben.

Als letztes Highlight durften wir noch eine Werksbesichtigung zusammen mit der Ausstattungsberaterin erleben. Nach all den theoretischen Planungen und Gedankenspielen war es wirklich sehr beeindruckend zu sehen, wie in der riesigen Werkshalle in beeindruckendem Tempo Wandelemente für ein Weberhaus entstanden. Solltet ihr die Möglichkeit / Zeit haben für eine Führung, schaut euch das auf jeden Fall an. Fotos durften wir verständlicherweise keine machen.

Nach zweieinhalb sehr intensiven Tagen verließen wir das Sauerland wieder gen Berlin voller Vorfreude auf unsere beiden Bauprojekte, die nun plötzlich viel greifbarer und konkreter erschienen.

Tipps

Tipp 1 für alle zukünftigen Bauherren:
Bereitet euch gut auf diese drei Tage vor. Bringt möglichst schon alle Unterlagen für geplante Möbel, Armaturen, Baustoffe (z.B. Parkett und Fliesen) und Sanitärobjekte mit, denn diese bestimmen einen großen Teil der Detailplanung. Beispiel: ohne konkretes Modell einer Badewanne ist es nahezu unmöglich, die Planung der Rohre für die Armaturen durchzuführen.

Tipp 2:
Die Auswahl an Fliesen, Bodenbelägen, Armaturen etc. ist vor Ort nicht klein, aber keineswegs vollständig. Gerade wenn ihr etwas ausgefallenere Muster/Farben haben wollt, macht euch vorher schon mal in Fachmärkten einen optischen und preislichen Eindruck. Wir haben alle Fliesen von der Firma Marazzi genommen, von denen in Wenden-Hünsborn nur eine kleine Auswahl zu sehen war. Gut, dass wir vorab in Berlin in einem Showroom waren und im Grund schon relativ genau wussten, welche Farbe/Form uns zusagte. Das gleiche gilt für Armaturen, für die Weberhaus einen ordentlichen Aufpreis für Besorgung und Einbau nimmt. Wir haben fast alle Armaturen ausgemustert und Weberhaus nur mit dem Einbau der Unterputzelemente beauftragt. Da kann man leicht einen vierstelligen Betrag einsparen, muss aber bedenken, dass man dann selbst Hilfe für die Installation organisieren muss. Wir hatten trotzdem das Gefühl unterm Strich viel gespart zu haben.

Tipp 3:
Auf unsere Bitte kam auch ein örtlicher Schreiner für die Planung von Einbauschränken zu uns ins Ausstattungszentrum von Weberhaus. Am Ende haben wir uns gegen das Angebot entschieden, was aber vor allem mit dem hohen Preis für Anfahrt (über 600km) und nicht mit den Produkten an sich zu tun hatte. Wenn eure Baustelle in der Nähe von Wenden oder Rheinau-Linx liegt, kann das ggf. ganz anders sein und spart einen weiteren Extra-Termin.

Im Anschluss an die Ausstattungsberatung bekamen wir (nach ca. 10 Tagen) die finalen Protokolle zugeschickt. Und damit war erstmals der Gesamtpreis aller „Upgrades“ klar – in unserem Fall waren es 25.000 EUR, wovon ein Großteil für die Elektroplanung (ca. 9.000 EUR) und für die Treppe (ca. 6.000 EUR Aufpreis für Stufen in Wildeiche und Glasverkleidung) draufging.

Ein ordentlicher Batzen Papier – und Geld.

Diese Protokolle gilt es wirklich Zeile für Zeile minutiös durchzuarbeiten, denn trotz aller Sorgfalt haben sich hier und da kleinere Fehler oder Missverständnisse eingeschlichen, die es vor der finalen Unterschrift zu korrigieren galt. Das ging in mehreren Ping-Pong-Mails zwischen Beraterin und uns schnell und effizient hin und her, bis alle Punkte angepasst waren. Auch besteht in diesem Schritt nochmal die Möglichkeit, einzelne Punkte wieder auszumustern, um im Budget zu bleiben.

Man kann gar nicht genug betonen, dass ihr euch für diese Prüfung der Ausstattungsprotokolle wirklich ordentlich Zeit nehmen solltet, denn nach der Unterschrift des Protokolls erhebt Weberhaus für jede nachträgliche Änderung eine 3-stellige Gebühr.

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